Psychische Gesundheit stärken

Mehr als sonst spielen Statistiken eine besondere Rolle in unserem derzeitigen Alltag: täglich werden die Anzahl der Corona-Neuinfektionen, die Inzidenz und die Menge der Todesfälle bekannt gegeben. Diese Fakten gehören zu unserer aktuellen Lage genauso wie AHA-Regeln oder Schnelltests. Stündlich werden die Zahlen wiederholt, täglich aktualisiert. Viel hängt an diesen Zahlen, sie können Lockdown oder Lockerungen nach sich ziehen und beeinflussen so unser Zusammenleben sehr stark.

Neben diesen sichtbaren gibt es aber auch weniger mess- und regulierbare Auswirkungen der Pandemie: gerade in den letzten Wochen stelle ich eine zunehmend rauen Ton im Miteinander fest, viele Leute sind am Limit und lassen ihren Frust teilweise ungehemmt heraus. Selten wird thematisiert, wie sich die Bedrohung durch die Krankheit, die Einschränkungen des öffentlichen Lebens und die Belastungen durch Mehr-, Heim- oder Kurzarbeit auf unsere seelische Gesundheit auswirken. Wie halte ich dem Druck und der Unsicherheit stand? Gibt es auch auf diesem Gebiet Maßnahmen, die helfen, sich und andere zu schützen?

Im Schaukasten einer Dresdner Kirchgemeinde entdeckte ich vor einigen Tagen eine Liste mit Notfall-Telefonnummern; ein Radiosender strahlt eine Sendung aus, in der offen und niederschwellig über psychologische Themen gesprochen wird; es sind Homepages entstanden, auf denen Beratung vermittelt wird …

Ich würde mir wünschen, dass ein stärkerer Fokus auf diese Aspekte der Pandemie und die unterschiedlichen Unterstützungsangebote gelegt wird.

(Bildquelle: https://elements.envato.com)